Meine derzeitige Werkstatt mit weit mehr Möglichkeiten als früher.

Meine Werkstatt
Schön ist, dass man heute weit günstiger als früher, ganz passable Geräte und Maschinen zu kaufen bekommt. Nicht selten sind diese baugleich bzw. ähnlich, da sie in der Regel mit minimalen Veränderungen, im asiatischen Raum produziert werden. Das muss jedoch keinesfalls ein Nachteil sein. Für die Geräteauswahl macht man sich im Idealfall eine Auflistung mit allen Eigenschaften, auf welche man auf keinen Fall verzichten möchte und vergleicht anschließend bei den üblichen Verdächtigen wie z.B. Stahlwerk, Vector Welding, Holzmann, Weldinger, IPOTools, Welder Fantasy... die dortigen Angebote.
Absauganlage Meine Absauganlage:

Viele werden die "Kohlen" kennen, die man sich abends aus der Nase blasen kann. Bedenkt man, dass ein großer Teil weiter in Richtung Lunge gegangen ist, macht der Gedanke an eine Absaugung für die Werkstatt, durchaus Sinn.

Abgesehen vom Wickelfalzrohr, den Formstücken und dem Nockenschalter, wurde die gesamte Absauganlage aus Rest- und Gebrauchtteilen konstruiert. Den Rohrlüfter habe ich gebraucht bei Kleinanzeigen gekauft, das Material für die Konstruktion und das E-Material waren Restbestände.
Die Konstruktion wurde abschließend zweifarbig lackiert.

Meine Schweißausrüstung:

Ich habe mich für Geräte der roten Serie von Vecror Welding entschieden, da sie all das geboten haben, auf was ich besonders Wert lege, auch mit Handschuhen gut bedienbar sind und ein recht gutes Preis/Leistungs-Verhältnis haben. Die weiße Serie von Vector Welding (jetzt ist es die schwarze Serie) hätte ich aufgrund der Ausstattung sogar noch bevorzugt. Die Entwickler von Vector Welding haben dort aber anstelle der zentralen Einknopf-Bedienung eine Folientastatur mit Tipptasten vorgesehen. Das ist, zumindest für mich, umständlich und besonders mit Handschuhen schlecht zu Bedienen und war dann auch das K.O.-Kriterium.
(Das MAG-Schlauchpaket habe ich noch vom Umbau des Einhell SGA 175 behalten.)

Mit dieser Anlage lässt sich E-Hand, MIG/MAG, Fülldraht und WIG Schweißen sowie Plasmaschneiden. Bei dem kleinen Silent Kompressor bin ich etwas ins Risiko gegangen, denn lt. den technischen Daten sollte er eine ausreichende Luftansaugmenge haben, um auch für längere Plasmaschnitte geeignet zu sein. Mit den technischen Daten, die unter Idealbedingungen gemacht werden, ist das aber immer eine gewagte Sache. Er hat mich aber nicht enttäuscht und liefert trotz seiner kompakten Größe, auch bei längeren Plasmaschnitten kontinuierlich die nötige Luft.

Der Gerätewagen ist nach meinen individuellen Bedürfnissen (Platz für zwei Schweißanlagen inkl. Schutzgasflaschen und allem Zubehör.) selbst projektiert und gebaut worden. Von der Grundfläche nimmt er dabei nicht mehr Platz ein, als mein altes E-Hand Schweißgerät und auch nur etwas mehr als das Einhell SGA 175 Turbo.
Die Schlauchpakethalter gibt es recht günstig als fertig gelaserten Bausatz. Dazu kommt etwas Quadrat- und Rechteck-Rohr sowie ein paar Bleche aus üblichem Baustahl S235JR. Das Zugrohr ist aus CrNi 1.4301 und auch alle Kleinteile wie Ketten um die Schutzgasflaschen zu sichern, D-Ringe, Schrauben, Nietmuttern usw. sind aus CrNi. Ein paar vernünftige Räder sollten natürlich auch nicht fehlen. Zum Abschluss wurde alles zweifarbig lackiert, zuletzt noch Profilendkappen angebracht, und fertig war er.

Schweißgerätewagen
Flaschentransportwagen Mein Flaschentransportwagen:

Man wird nicht jünger und auch wenn es lediglich 20 Liter Schutzgasflaschen sind, tut man sich doch zunehmend schwer, sie ins Auto zu tragen. Der schon seit langer Zeit geplante Flaschentransportwagen musste nun endlich umgesetzt werden.

Auch den Flaschentransportwagen habe ich komplett selbst projektiert und gebaut.
Der Materialaufwand für einen Flaschentransportwagen, ist nicht sonderlich hoch.
Ein Stück Riffelblech, etwas Konstruktionsrohr (für die Achse habe ich ein nahtloses, dickwandiges Stahlrohr genommen) und ein paar Stücken Flachmaterial aus Baustahl S235JR. Die beiden Halbringe habe ich mir aus eigenem Flachmaterial, von einem hiesigen Stahlbaubetrieb biegen lassen, da ich selbst keine Ringbiegemaschine habe und ein geeigneter Rohrabschnitt, welchen man halbieren hätte könnte, in diesen Abmessungen exorbitant teuer gewesen wäre. Dazu zwei Sackkarrenräder mit passenden Achsen und einen Kunststoffgriff. Die Flaschenketten sowie die D-Ringe sind auch hier aus CrNi, ich hatte sie noch vom Bau des Schweißgerätewagen übrig.

Auch den Flaschentransportwagen habe ich zum Abschluss, wie schon den Schweißgerätewagen, zweifarbig lackiert.

Materialkosten, Aufwand, lohnt sich der Eigenbau?
Rohmaterial ist in den letzten Jahren recht teuer geworden. Schaut man ausschließlich auf die Materialkosten, lohnt sich der Bau eines Schweißgerätewagen nur selten. Einfache Blechwagen kann man für kleines Geld bekommen und es lassen sich auch, nicht so schlechte Bausätze auf dem Markt finden. Kommt man damit aus, stellt sich die Frage nicht. Benötigt man jedoch individuelle Maße oder möchte bei der Qualität und Materialgüte keine Abstriche machen, muss man abwiegen. Man wird für das Ausgangsmaterial sehr wahrscheinlich mehr Bezahlen, kann aber die Güte jeder einzelnen Schraube selbst bestimmen.
Bei einem Flaschentransportwagen sieht es etwas anders aus. Der Materialaufwand für einen solchen Wagen ist eher gering, fertige Flaschentransportwagen sind jedoch verhältnismäßig teuer. Hier lohnt sich der Eigenbau, meiner Meinung nach, in den meisten Fällen.
Eine professionelle Absauganlage ist sehr teuer und kommt für Privatanwender im Grunde nicht in Frage. Handelsübliche Lüftungstechnik ist jedoch durchaus erschwinglich. Auch hier lohnt sich zumeist der Eigenbau.